"Während der NS-Zeit nutzte die Luftwaffe Areale im heutigen Stadtteilgebiet als Ausweichflugplatz für andere Fliegerhorste in Ostfriesland oder als Scheinflughafen zur Täuschung gegnerischer Luftangriffe. Bei Kultivierungsarbeiten und dem Bau von Gebäuden für die Luftwaffe wurden auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt, in dem Gefangenenlager Brockzettel waren circa 400 aus den Niederlanden Deportierte inhaftiert, die von einer Wachmannschaft aus 30 bis 40 Deutschen bewacht wurden.Nach Ende des Krieges gingen die Liegenschaften in den Besitz der Royal Air Force über, die in Brockzetel eine Radarstation errichtete, die 1960 an die Bundeswehr übergeben wurde. Am 1. Juli 1972 wurde Brockzetel in die Stadt Aurich eingegliedert.
Wirtschaftlich wird Brockzetel von der Landwirtschaft geprägt, die einen Großteil der Stadtteilfläche beansprucht. Zudem findet Sandabbau in Baggerseen statt. In Brockzetel befand sich bis 2010 der Standort des Einsatzführungsbereiches 2 der Luftwaffe mit zuletzt 370 Dienstposten. Anfang Dezember jenes Jahres wurde der Verband aufgelöst, die Aufgaben übernehmen nun drei andere Standorte der Luftwaffe.Die Bunkeranlagen sind noch erhalten, eine Nachnutzung ist noch nicht umgesetzt. Genutzt wird hingegen weiterhin der benachbarte Standortübungsplatz von den in Aurich verbliebenen Soldaten des Hauptquartiers der mittlerweile aufgelösten 4. Luftwaffendivision sowie von den Soldaten des nahe gelegenen Fliegerhorst Wittmundhafen. Infrastruktur wie Schulen, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten sind nicht vorhanden.
Auf dem früheren Luftwaffen-Gelände befindet sich heute das Segelfluggelände Aurich-Brockzetel, das vom Luftsportverein Aurich/Ostfriesland genutzt wird. Es ist der einzige Segelflugplatz der Region." [3]