"Sendeanlagen. Die beiden zu Torfhaus gehörenden Kuppen der Lerchenköpfe sind Standorte von Rundfunk-Sendeanlagen. Der Sender Harz-West wird vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) betrieben, der Sender Torfhaus von der Deutschen Funkturm (DFMG). Der Sendemast des NDR auf der Südkuppe, der zur Verbreitung des digitalen Fernsehens DVB-T und des UKW-Hörfunks dient, ist 235 m hoch. Die DFMG-Sendeanlagen (Nordkuppe) dienen zur Verbreitung von UKW-Hörfunk bzw. Richtfunk und sind 130 m bzw. 57 m hoch." [3]
In Torfhaus stand ab 1959 auf der Nordkuppe der Lerchenköpfe ein 45 m hoher Gittermast mit zwei übereinander angeordneten Parabolsegmentantennen (Cassegrain-Antennen) von je 10 Metern Durchmesser. Seine massive Bauweise zollte dabei den bei in dieser exponierten Lage häufig durch Stürme auftretenden Windkräften Tribut. Erstmals wurde die Technik des Scatter-Richtfunks verwendet. Gegenstation war die neue Richtfunkstelle Berlin 3 auf dem Schäferberg, wo eine baugleiche Anlage stand. Im 2,2-GHz-Bereich wurden drei Betriebslinien zu je 120 analogen Fernsprechkanälen (360 Kanäle) sowie eine Schutzlinie realisiert. Nach der Außerbetriebnahme im Jahr 1991 wurde der Stahlfachwerkturm in Torfhaus komplett abgebaut, während der 45-Meter-Turm in Berlin heute vorwiegend dem Mobilfunk dient.
Die Anlage ist nicht mit einer ähnlichen auf dem nahegelegenen Bocksberg (ET-A System) zu verwechseln, die auch für eine entsprechende militärisch genutzte Relaisstation nach Berlin 1948 vom britischen Militär errichtet wurde und später vom US-amerikanischen Militär betrieben wurde.
In Torfhaus wurde zeitgleich ein 57 Meter hoher Stahlfachwerkturm mit ebenfalls zwei 18-Meter-Parabolspiegeln aufgebaut. Die ersten Verbindungen vom FMT Berlin 3 (Schäferberg) nach Torfhaus gingen im Juli 1967 in Betrieb. Im Vollausbau waren bei einer Senderausgangsleistung von 1 kW auf Frequenzen um 1,9 GHz drei Betriebslinien zu je 960 analogen Fernsprechkanälen (3 × 960 = 2880 Kanäle) realisiert, die zusätzlich die Übertragung von zwei analogen Fernsehprogrammen erlaubten (Austauschleitung). Die im Jahr 1987 erneuerten Scatter-Richtfunkgeräte waren noch bis Anfang 1995 in Betrieb. Die beiden großen Parabolspiegel am Turm Schäferberg wurden am 11./12. November 1996 demontiert. Der Stahlfachwerkturm in Torfhaus, dessen große Parabolspiegel ebenfalls abgebaut wurden, dient weiter als Träger von Richtfunk- und Mobilfunkantennen.