"Gemünd ist mit über 3800 Einwohnern der einwohnerstärkste Stadtteil von Schleiden in der Eifel und anerkannter Kneipp-Kurort.
Nach Räumung des Truppenübungsplatzes durch die belgische Militäradministration zum 1. Januar 2006 hat die Nationalparkverwaltung eine Reihe neuer Wander- und Fahrradwege entlang der Urft zur Urfttalsperre, auf die Dreiborner Hochfläche und zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, jetzt ein Gedenkort und Museum, nach Wollseifen und Einruhr markiert. Die Talsperre kann begangen werden. Auf der Talsperre befindet sich eine Gastronomie, die aber nicht mit einem Kraftfahrzeug zu erreichen ist. Es besteht allerdings die Möglichkeit, mittels einer Busverbindung von Gemünd bzw. dem Kermeterparkplatz die Talsperre zu erreichen. Diese Gebiete sind für Naturliebhaber besonders geschätzt, weil sich die Natur, Pflanzen- und Tierwelt in den Wäldern und Offenlandflächen in 60 Jahren Isolation vom Menschen (1946–Ende 2005) weitgehend ungestört entwickeln konnte." [5]
"Die sogenannte NS-Ordensburg Vogelsang ist ein von den Nationalsozialisten in der Eifel oberhalb der Urfttalsperre auf dem Berg Erpenscheid errichteter Gebäudekomplex bei Schleiden-Gemünd in Nordrhein-Westfalen.
Die Anlage diente, im Gegensatz zur SS-Junkerschule und zur Reichsführerschule, der NSDAP zwischen 1936 und 1939 als Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders. Der unter Denkmalschutz stehende Teil der Bauwerke umfasst eine Bruttogeschossfläche von mehr als 50.000 Quadratmetern und gilt nach den Parteitagsbauten in Nürnberg mit fast 100 ha bebauter Fläche als die größte bauliche Hinterlassenschaft des Nationalsozialismus in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex von britischen Streitkräften übernommen, die im umliegenden Gelände auf 6354 ha den Truppenübungsplatz einrichteten. Von 1950 bis Ende 2005 wurde die Infrastruktur von belgischen Militärstreitkräften übernommen, die unter dem Namen „Camp Vogelsang“ dort eine Kaserne einrichteten und diese und den Truppenübungsplatz bis 2005 nutzten bzw. verwalteten. Seit 1989 stehen die Gebäude unter Denkmalschutz. 2016 wurde Vogelsang im Rahmen einer Dauerausstellung und als architektonische Erinnerungsstätte zu einem NS-Dokumentationszentrum." [3]
"Der 1946 gegründete und Ende 2005 aufgegebene Truppenübungsplatz Vogelsang lag in der deutschen Nordeifel zwischen den Orten Simmerath, Heimbach und Schleiden in Nordrhein-Westfalen.
Es handelte sich dabei auf 45 km² (bei einem Umfang von etwa 40 km) um das erweiterte Areal der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang auf dem Berg Erpenscheid, die umliegende Dreiborner Hochfläche und den Urftstausee einschließlich Teilen des Obersees.Eingerichtet wurde der Übungsplatz 1946 von den britischen Streitkräften, ab 1950 war er unter belgischer Verwaltung und wurde bis zum 31. Dezember 2005 vom belgischen Militär und von anderen NATO-Truppen benutzt. Geübt wurde auch im Zusammenhang mit dem Truppenübungsplatz im 23 km entfernt gelegenen belgischen Elsenborn. 1954 schoss die Artillerie von diesem Übungsplatz aus zweimal wöchentlich ins Übungsdorf Wollseifen, dessen Bevölkerung bereits 1946 zwangsweise umgesiedelt worden war. Auch Kirche und Friedhof des Dorfes wurden hierbei zerstört; die Toten waren zuvor an einen anderen Ort umgebettet worden. Mit Gründung der NATO 1956 und Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland übten neben den Soldaten aus Belgien auch NATO-Einheiten der Niederlande, des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, von Luxemburg, der Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschlands und Kanadas auf dem vom belgischen Militär verwalteten Übungsplatz. Dazu bezogen die übenden Truppen zum Teil auch Truppenunterkünfte innerhalb der belgischen Kasernenanlage der ehemaligen NS-Ordensburg." [4]